Durch unsere zweite Konrektorin, Frau Eggenstein, habe ich von einem interessanten Angebot für den diesjährigen Girls´Day erfahren, das ich sehr gerne in Anspruch nehmen wollte. Mir wurde angeboten, den Girls´s Day im Deutschen Bundestag in Berlin zu erleben. Daraufhin habe ich mich dafür mit einem Motivationsschreiben beworben und wurde später dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Mein Vorstellungsgespräch war im Lippstädter SPD-Parteibüro, wo ich von Daniela Maria Kriegel, der Mitarbeiterin Wolfgang Hellmichs, freundlich empfangen wurde. Mir wurden Fragen gestellt und alle meine Fragen, die ich hatte, wurden beantwortet. Mir wurde erklärt, wie die Tage ablaufen sollen und ob ich das trotz der weiten Reise noch machen möchte. Natürlich wollte ich nach Berlin fahren. Mit einem glücklichen JA habe ich die Frage schließlich beantwortet.Am 26. April 2017 bin ich dann um 12:45 Uhr von Lippstadt mit dem Zug losgefahren, hatte einen kurzen Stopp am Hauptbahnhof in Hamm und bin dann um 16:37 Uhr in Berlin angekommen. Vom Bahnhof aus wurde ich von Christoph Kante, ebenfalls ein Mitarbeiter von Wolfgang Hellmich, abgeholt und wir sind dann gemeinsam zum Motel One, das ganz in der Nähe vom Bahnhof war, gegangen. Als ich im Hotel angekommen war, habe ich schon viele Mädchen in der Lobby gesehen, die auch wegen dem Girls´Day hier waren. Nachdem ich eingecheckt habe, bin ich auf mein Zimmer gegangen und habe dort auch schon neue Bekanntschaft mit meiner Zimmerpartnerin gemacht. Wir haben ein bisschen geredet und sind dann anschließend um 17.45 Uhr zur Hotellobby gegangen, denn das war unser Treffpunkt. Nachdem alle da waren, sind wir zum Empfangs- und Kontrollzentrum für Besucher des Reichstagsgebäudes gegangen. Dort haben wir alle ein Halsband bekommen, auf dem „SPD-Fraktion“ stand. Wir mussten unsere Personalausweise vorzeigen und wurden dann anschließend kontrolliert. Für mich sah es ein bisschen aus, wie eine Kontrolle am Flughafen. Als wir dann fertig mit der Kontrolle waren, wurden wir begrüßt und haben eine Führung durch den Besucherdienst des Deutschen Bundestags gemacht. Leider konnten wir während der Führung die Kuppel nicht sehen. Um 20:15 Uhr haben wir dann gemeinsam im „Resturant Neumann´s“ zu Abend gegessen. Dort habe ich wieder neue Bekanntschaften gemacht und zwei echt gute Freunde kennengelernt. Die eine kam aus Düsseldorf und heißt Jasmin, die andere heißt Samira und kommt aus Duisburg. Mit beiden habe ich später noch die Nummern ausgetauscht. Nach dem Abendessen sind wir drei noch zum Brandenburger Tor gegangen und haben dort Fotos gemacht.
Am nächsten Morgen haben wir uns um 7:00 Uhr in der Hotellobby getroffen um auszuchecken. Anschließend sind wir dann gemeinsam mit unseren Taschen und Koffern zum Reichstagsgebäude gegangen. Um 8:00 Uhr wurden wir dann im Fraktionssitzungssaal durch die Geschäftsführerin Petra Ernsberger begrüßt. Wir durften sie alles fragen, was wir wollten, und währenddessen haben wir dann gefrühstückt. Später kam Carola Reimann, die eine der sieben stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundesfraktion ist und für die Bereiche Arbeit und Soziales, Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständig ist. Auch sie durften wir alles fragen. Wenn wir sie was fragen wollten, musste man aufstehen. Überall standen Mikrofone und dort musste man dann hineinsprechen. Später durften wir noch Fotos mit ihr machen. Danach fand das World Cafe statt. Da waren mehrere Tische aufgebaut und man sollte sich zu einem der Tische hinstellen und dann wurde ein Thema gesagt und wir mussten als Gruppe Fragen aufschreiben. Bei jedem neuen Thema mussten wir die Tische wechseln, nur die Gruppensprecher blieben fest an einem Tisch stehen. So wurde die Gruppe immer wieder neu durchgemischt. Als wir fertig waren, saßen wir wieder an einem Tisch und die Sprecher mussten alle gesammelten Fragen an die SPD-Politiker stellen.
Um 10.45 Uhr wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Ich war in Gruppe 2, das heißt, ich hatte als erstes ein Planspiel. In dem Planspiel war das Thema ,,Wählen ab 16?´´. Ich musste die Meinung der Partei ,,Die Linke´´ vertreten. Wir saßen wie in einem Plenarsaal zusammen und haben darüber diskutiert. Ich musste die anderen mit meiner Meinung, dass man von Geburt an wählen dürfen soll, überzeugen. Leider hat das nicht geklappt. Es war für mich auch selbst schwer, diese Meinung zu vertreten, da ich selbst nicht dieser Meinung war. Danach hatten wir Mittagspause. Ich habe mit den anderen Mädchen zusammen zu Mittag gegessen. Wir haben uns unterhalten und anschließend wurde ich von dort aus von einer Mitarbeiterin abgeholt und wir sind gemeinsam zum Büro von Wolfgang Hellmich gegangen. Leider habe ich ihn dort nicht kennengelernt, da er an dem Tag auf Malta war. Allerdings waren alle Mitarbeiter sehr nett und haben mir alles gezeigt, erklärt und haben alle meine Fragen beantwortet. Sehr verwundert war ich, als sie mir das Büro von ihm gezeigt haben und ich festgestellt habe, dass er keinen Laptop hat. Daraufhin haben mir die Mitarbeiter erzählt, dass sie das alles für ihn machen, da er in sowas nicht sehr gut ist. Ich bekam noch einige Werbeartikel geschenkt und nachher wurde ich um 15:00 Uhr zum Plenarsaal geführt, worauf ich mich persönlich am meisten gefreut habe. Dort herrschten aber strenge Regeln, da überall Kameras waren und das live im Fernsehen übertragen worden ist. In der Plenarsitzung war ich eine Stunde. Dort war ich sehr schockiert, wie die Politiker sich untereinander verhalten haben. Während einer Rede haben die anderen Politiker dazwischen gerufen und herumgeschrien. Manche Politiker haben auch gar nicht zugehört und SMS geschrieben. Ich hätte niemals gedacht, dass Politiker so respektlos zueinander sind, obwohl sie wissen, dass überall Kameras und Zuschauer anwesend sind. Nach der Sitzung habe ich noch Thomas de Maiziere getroffen, aber um ihm herum waren Bodyguards und er wollte weder mit uns reden noch Fotos mit uns machen. Danach war das Girls´Day Programm leider schon vorbei und ich bin mit dem Zug nach Hause gefahren.
Ich persönlich fand die zwei Tage sehr interessant, informativ und schön. Dort hat man viel gelernt und viel gesehen. Wir waren auch im Bundeskanzleramt und die SPD-Politiker waren, wie ich finde, sehr nett. Diese zwei Tage werde ich niemals vergessen, alleine schon, weil ich wahrscheinlich so schnell nicht wieder die Chance haben werde, die Arbeit der Politiker im Bundestag so nah erleben zu dürfen. Ich kann jedem die Teilnahme am Girls´Day im Bundestag empfehlen, der sich für Politik interessiert. Also - wenn ihr auch Lust habt und Wolfgang Hellmich oder ein anderer Politiker so eine Aktion anbietet, schreibt einfach auch ein Motivationsschreiben und wenn ihr nicht wisst, wie es geht - mir hat meine Klassenlehrerin dabei auch geholfen! Traut euch, ich habe es auch geschafft und du könntest das nächste Mädchen zum Girls´Day im Bundestag sein!
Hiermit sage ich nochmals riesengroßen Dank an meine Klassenlehrerin Frau Nolte und Wolfgang Hellmich und seine Mitarbeiter und an alle, die sich in Berlin um uns gekümmert haben.
Sarah-Michelle Gildehaus, Klasse 9b